Die Ausstellung stellt ikonische Skulpturen, frühe Gemälde und Zeichnungen des legendären Schweizer Künstlers und Alien-Vaters HR Giger (1940–2014) einer Sammlung von Zeichnungen und Fotografien des subversiven deutschen Surrealisten Hans Bellmer (1902–1975) gegenüber. Bellmer verstand den Körper als eine erotische Landschaft, in der er die Grenzen von Sexualität, Identität und sozialer Ordnung auslotete. Seine monströs erotische Puppe (1934), eine fragmentarische und zugleich wollüstige Skulptur, war seine Antwort auf das nationalsozialistische Ideal eines neoklassischen ›arischen‹ Körpers. Giger, der sich ausdrücklich von Bellmer inspirieren ließ, verstand den Körper ebenfalls als Schlachtfeld für die Auseinandersetzung mit den verdrängten Seiten der menschlichen Natur. In Gigers düsteren Universum leben Fantasiewesen ihre freizügigen Begierden in alptraumhaften Szenarien aus und stellen, wie Bellmer, die Ästhetik und Moral ihrer Zeit in Frage. Diese Ausstellung evoziert eine surreal-sexuelle Fantasie, eine Reise, die das kaum bekannte historische Band zwischen diesen beiden Künstlern beleuchtet.

Kuratiert von Laura López Paniagua
Auswahl der Werke HR Gigers von Agnes Gryczkowska