Bendik Giske, Wojtek Blecharz, Theresa Baumgartner, POLIGONAL & Noam Brusilovsky
://ABOUT BLANK
25. August – 25. August 2021
25. August 19:00

Inszeniert von DISAPPEARING BERLIN.

://about blank
Markgrafendamm 24c, 10245 Berlin

An welchen Orten treffen wir uns, um gemeinsam Musik zu erleben? Fragen wie diese sind nicht nur im Zuge der Pandemie dringlicher geworden, auch die sich an vielen Orten der Welt verändernde politische Lage rückt die Notwendigkeit des Zusammenkommens, der Partizipation, von Verbundenheit und Sichtbarkeit in den Vordergrund. DISAPPEARING BERLIN lädt verschiedene künstlerische Stimmen in den Garten des Berliner Club- und Kulturzentrums ://about blank ein, um zur aktuellen Lage etwas beizutragen, um etwas Neues zu beginnen und die Grenzen unserer Vorstellungskraft und Kreativität zu verschieben.

“RHIZOME for saxophone and 160 wireless speakers” von Bendik Giske und Wojtek Blecharz ist für den verwilderten Garten des ://about blank entstanden und entfaltet dort, über die verschiedenen Örtlichkeiten hinweg, Bündnisse. Bündnisse zwischen Klang, Performern, den Körpern einer zuhörenden Menge, einem Raum, der normalerweise mit Körpern gefüllt ist, die sich zu pulsierenden Klängen bewegen. Eine rhizomartige Struktur ist immer queer. Sie lehnt binäres Denken ab, das ausgehend von unserer Gesellschaft gesellschaftliche Diskurse bestimmt.

“Those sounds can bring memories so vivid, that a vanished place materializes in our imagination for a moment…We tried different tricks to reenact what we miss, either at home, in a park, in a forest…and we keep trying: building another soundscape, another path, another sound field, so we can grasp for a moment what has disappeared.” (Wojtek Blecharz)

Während die Performance den Raum nur temporär einnimmt und mit dem Verlassen ihrer Protagonist*innen verschwinden wird, haben POLIGONAL – Büro für Stadtverittlung und Noam Brusilovsky zwei Klanginstallationen geschaffen, die im ://about blank bleiben werden. „Nothing that ever was changes“ macht sich auf Sourensuche nach verschwindenden queeren Räumen in Berlin: Kulturräume als Orte politischen Engagements, die Stadtgeschichte geschrieben haben; experimentelle Kommunen, in denen die Bewohner*innen das Zusammenleben und Arbeiten in einem queeren Umfeld ausgehandelt haben; Bars, Clubs, Darkrooms als Möglichkeitsräume, die über die Grenzen von Berlin hinaus Hoffnung und Sehnsucht transportieren. Viele der Räume, die ihre Praxis und Identität als queer bezeichnen, kämpfen angesichts neoliberaler Kommerzialisierung, Gentrifizierung und zuletzt der Pandemie um ihr Überleben. Ausgehend vom Kiez rund um das Ostkreuz und dem Stadtteil Schöneberg erkundet „Nothing that ever was changes“ eine Stadt im fragmentierten Wandel. Wir hören Protagonist*innen und Kenner*innen der queeren Szene, die uns an Orte ihrer eigenen Vergangenheit und durch Räume queerer Stadtgeschichte führen, während sie kollektive Erfahrungen, individuelle Erfahrungen und persönliche Bedürfnisse miteinander verweben.

RHIZOME for saxophone and 160 wireless speakers
Performance und Musik: Bendik Giske und Wojtek Blecharz / Licht: Theresa Baumgartner / Kostüm Wojtek Blecharz: Nicolas Navarro Rueda

Nothing that ever was changes
“Da wo ich bin ist queer” / “Ich bin da jedes mal mit Power raus”
Zwei Soundinstallationen mit Beiträgen von Oliver Uhlig, Philipp Beyer und Mahide Lein / POLIGONAL – Büro für Stadtvermittlung widmet sich städtischen Transformationsprozessen und queeren Lebensrealitäten im urbanen Raum, geleitet von Lukas Staudinger und Christian Haid. „Nothing that ever was changes” ist eine Zusammenarbeit mit Noam Brusilovsky.

DISAPPEARING BERLIN ist ein vom Schinkel Pavillon e.V. produziertes Performance- und Musikprogramm und wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.